Wort zum Graz Marathon

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Aufgrund zahlreicher Anfragen, warum vergangenen Sonntag keine run2gether Elite-Athleten beim Graz Marathon am Start waren, möchten wir euch hier ein paar Hintergrundinformationen geben.

Seit 2008 starteten Athleten unseres Teams in Graz, konnten sich von Jahr zu Jahr steigern und den Marathon in den Jahren 2010-12 gewinnen. Darunter auch die Streckenrekorde bei Damen (2011) und Herren (2012). Unter anderem liefen auch unsere Topläufer Geoffrey Gikuni NDUNGU und Daniel Kinyua WANJIRU in Graz als Pacemaker (Tempomacher). Die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter war auch im Jahr 2012 sehr gut und erfolgreich – von unseren Athleten wurde sogar ein neuer Streckenrekord aufgestellt. Umso überraschter waren wir, als uns das Angebot für 2013 vorgelegt wurde, welches für uns nicht akzeptabel war.

Und damit kommen wir zum entscheidenden Punkt, der leider im Rahmen der medialen Berichterstattung über den heurigen Graz Marathon gänzlich anders und “auf Kosten” der kenianischen Athleten dargestellt wurde.
NIE ging es uns in Graz um die in den Medien oft erwähnten “Startprämien”. Für keinen der in Graz jemals am Start gestandenen Athleten verlangten wir auch nur 1 Cent Startprämie. Was verständlicherweise von den Veranstaltern zu finanzieren ist, sind lediglich die Flugkosten, da Marathonläufer im Sinne einer bestmöglichen Vorbereitung und Leistung direkt aus Kenia anreisen und unmittelbar danach wieder nach Hause fliegen. Bleibt die Frage nach dem Preisgeld, ich denke die Antwort darauf wird viele überraschen: das Preisgeldschema sah für 2013 wie folgt aus: 1. Platz 2000.-, 2. Platz 1500.-, 3. Platz 1000.-, kein Reisekostenersatz und keine Startprämien. Im Sinne der Vereinsbuchhaltung konnten wir dem Angebot nicht zustimmen, da nach Abzug von Spesen und Steuer der 3. Platzierte bereits finanziell mit einem Minus ausgestiegen wäre. In Aussicht gestellte Bonuszahlungen für Streckenrekord und Zeiten unter 2.10 waren rein theoretischer Natur, da auch keinerlei Pacemaker akzeptiert/finanziert wurden und somit von vornherein keine schnellen Zeiten möglich waren (siehe auch Ergebnis heuer). Das Angebot wurde danach kurzfristig 2mal nachgebessert (bezüglich der Flugkostenübernahme), so dass wir uns wenige Wochen vor Graz entschieden zumindest einen Athleten an den Start zu schicken. Robert KIRUI, Sieger von 2010, belegte den 2. Platz, verdiente € 1500.-, von denen er 30% in Kenia an Steuer bezahlen mußte.

Situation 2014
In der Hoffnung heuer wieder starke Läufer in Graz an den Start schicken zu können, auch aufgrund unserer jahrelangen Kooperation mit den Veranstaltern und deren Logo auf unseren Dressen, waren mehrere Athleten bereits in Vorbereitung auf Graz, als wir im August 2014 die Information erhielten, dass aufgrund von Budgetproblemen heuer kein Interesse an ausländischen Eliteläufern besteht. Für uns ein sehr trauriges Ende der Zusammenarbeit, zumal auch 30% der möglichen Preisgelder für die Finanzierung unserer run2gether Schule und diverser Sozialprojekte in Kenia verwendet worden wären.

Mir persönlich ist es ein Rätsel, warum Spitzensportlern im Laufsport nicht auch das Recht zugestanden wird für gute Leistungen dementsprechend belohnt zu werden. Marathonathleten starten pro Jahr bei meist 2 Events (Frühjahr und Herbst), bereiten sich darauf jeweils mehrere Monate vor und versuchen mit den möglichen Preisgeldern ihre Existenz zu sichern.

Nichts desto trotz werden wir unsere Ziele von run2gether weiter verfolgen, unsere Athleten unterstützen, die Gäste unserer Laufwochen bestmöglich betreuen, unsere Schule und Patenschaften in Kenia fortführen und mit einer Vielzahl von Veranstaltern, die den Wert sportlicher Leistungen und den Sozialaspekt unseres Projektes schätzen, zusammenarbeiten.

Euer run2gether Team

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