Zwei Kontinente und drei Länder waren die Gastgeber des letzten Wochenendbewerbe im April. Während unsere Trailläufer Patrick und Philemon ihre zweite Asienwoche bestritten, waren unsere „Italiener“ in der Gegend von Padua und Triest im Einsatz. Eine Premiere feierten wir in der Türkei.
50 Km di Romagna, Italien

Simon gewinnt im 3. Anlauf den 50 Km di Romagna
Mit der 42. Ausgabe teilten wir am vergangenen Freitag unsere dritte Teilnahme am Bewerb, der immer am 25.4. ausgetragen wird. 2023 war unsere Premiere, der damalige Sieger, Peter Wahome MURITHI trug sich sofort mit Streckenrekord (2:49:24) in die Bestenliste ein. Für Simon Kamau NJERI war es in diesem Jahr bereits das dritte Antreten. Im ersten Jahr belegte er den 7.Rang, im vergangenen Jahr erreichte er als 3. das Podium. Für dieses Jahr nahm er sich noch mehr vor.
Die Streckenführung hatte es wieder in sich, denn die ersten 30 Km gehen kontinuierlich bergauf. Simon wollte endlich zeigen, dass mit ihm als Sieganwärter immer zu rechnen ist. Aber auch in diesem Jahr sollte es keine leichte Aufgabe werden.
Simon erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung, den er bis ins Ziel auf ca. 40 Sekunden ausbauen konnte. Erstmals gewann er die 50 Km di Romagna und blieb mit 02:49:53 nur 30 Sekunden über dem Streckenrekord seines Teamkollegen Wahome aus dem Jahr 2023. Eine beeindruckende Leistung des bald 38-Jährigen. Big congrats!
GTWS Jinshanling Great Wall Trail Race, China
Nach dem Kobe Trail in Japan vergangene Woche, übersiedelte die Golden Trail World Series nach China. Gut 160 Km nordöstlich von Peking liegt die Stadt Chengde, von dort aus erreicht man die 24,2 Km lange Strecke mit 1.800 positiven Höhenmetern.
Für die Teilnehmer der ersten Station in Japan war es eine schwierige Woche, denn die Beine waren nach den harten Downhills schwer und müde. Zudem bot die Strecke in China einige Überraschungen. Darunter einen knapp 5 km lange Abschnitt auf der Chinesischen Mauer, der den Teilnehmern alles abverlangte.
Zum ersten Mal in der Geschichte der GTWS war ein Teil der Strecke von derart historischer Bedeutung. Die Chinesische Mauer, über 2.000 Jahre alt, umfasst mehr als 21.000 Kilometer. Nur wenige Kilometer sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Am vergangenen Samstag waren es exakt 4,6 Km, die die Teilnehmer, neben den steilen Trails und staubigen, anspruchsvollen Downhills zu bewältigen hatten.
Im Vorfeld verhalten gaben sich Vorwochensieger Patrick KIPNGENO und der Zweitplatzierte Philemon Ombogo KIRIAGO. Beide kämpften mit der kurzen Regeneration nach dem schweren Rennen in Japan. Die erste Streckenbesichtigung inklusive dem Abschnitt auf der Chinesischen Mauer war ernüchternd. Dieser Teil war extrem herausfordernd: Ein ständiges Auf- und Ab mit unwegsamen, unterschiedlich hohen Stufen und damit extrem umrhythmisch.
Am Renntag startete Philemon schnell und versuchte das Tempo vorne mitzugestalten, Patrick hielt sich noch zurück. Auf der Chinesischen Mauer mischte sich das Feld neu durch. Die unwegsame Strecke wurde zu einem Kräftekiller. Patrick arbeitete sich nach vorne, Philemon verlor einige Plätze. Das Rennen war über die gesamte Distanz extrem spannend. Zurück auf dem Trailabschnitt verschoben sich ständig die Platzierungen. Im Livestream nicht sichtbar, übernahm Patrick irgendwann zwischen Km15 und Km17 die Führung zusammen mit einem Landsmann, den er schließlich in den steilen Bergauf-Stücken abschütteln konnte. Die Lücke reichte bis zum Schluss.
Philemon, der zwischenzeitlich aus den Top 5 rutschte, arbeitete sich Position für Position nach vorne. Er schob sich zuerst auf die 3. Position, ein weiterer Podestplatz war plötzlich möglich.
Patrick demonstrierte erneut seine Stärke und gewann die 2. Station der GTWS. Philemon rückte noch einen Rang vor und überquerte nach grandiosem Finish erneut als Zweiter die Ziellinie – ein äußerst hart erkämpfter und umso wertvollerer Doppelsieg in China! What a great fight, so well deserved, very impressive! Maybe one of the harrest races so far!
Istanbul Halfmarathon, Türkei
Shadrack Kipkurui KENDUIYWO war am Freitag von Italien aus in die Türkei gereist und war in einem sehr starken Feld gemeldet.
Bei unserer Premiere in der türkischen Hauptstadt war der Wind ein kleiner Spielverderber, denn die Strecke hatte sonst, trotz 3er U-Turns alle Vorraussetzungen für schnelle Zeiten. Besonders auf der ersten Streckenhälfte kam der Wind direkt von vorne und verhinderte schnelle Splits. Eine ca. 8-köpfiges Herrenspitze arbeitete so gut wie möglich zusammen. Stetiger Wechsel in der Führungsarbeit ermöglichte den Athleten, im Windschatten ein wenig Energie zu sparen. Nach ca. 10 Km änderte sich allerdings das Bild. Der spätere Sieger aus Kenia Matata löste sich von der Gruppe und bewirkte schnell einen großen Abstand zum Verfolger aus Äthiopien. Shadrack ließ sich nicht beirren und blieb in der dritten Gruppe. Kilometer für Kilometer zog sich auch diese Gruppe auseinander. Shadrack kämpfte immer nach vorne und ließ das Podium nie aus seinem Fokus. Schließlich lief der Kampf um den dritten Platz auf einen Zweikampf hinaus, den Schadrack für sich entscheiden konnte. Nach 61:28 Minuten, blieb er zwar eine gute 3/4 Minute über seiner PB, aber eine schnellere Zeit war unter diesen Bedingungen nicht zu erreichen. Der Platz auf dem Podium war jedenfalls eine sehr starke Leistung! Very well done, big fight!
Mujalonga sul Mar, Italien
Der 10 Km Straßenkurs mit Start und Ziel in Muggia, nahe Triest, ist für uns kein Unbekannter, denn schon 2017/18/19 waren wir dort vertreten. In diesem Jahr wollte sich Stephen Mwangi NJERI auf dieser Strecke beweisen, Ergebnisse unter 30 Minuten braucht man hier zum Sieg. Der Kurs führte stets entlang der Küste inklusive einer U-Wende bei 5 Km und damit wieder zurück nach Muggia.
Der spätere Zweitplatzierte hatte bei der Wende ca. 15 Sekunden Vorsprung, büßte diesen dann allerdings wieder ein. Stephen konnte schließlich nicht ganz um den Sieg mitkämpfen, er erreichte mit 29:47 aber den guten 3. Platz. An seine PB von 28:30 vom letzten Jahr kam er bei den windigen Verhältnissen am Sonntag nicht heran. Congratulations, great performance!

Castor gewinnt in Padua; Photo Credit Veranstalter Padova Marathon
Padua Halbmarathon, Italien
Eine Oneway Strecke von Abano Therme nach Padua wartete auf Castor Omwena MOGENI und Simon Thuku MUCHAI am vergangenen Sonntag. Während Simon nun schon ein paar Wochen in Europa weilte, kam Castor mit frischen Kräften am Donnerstag aus Kenia in Italien an.
Simon hatte schon in Genua Erfahrungen mit der Halbmarathondistanz gemacht, die ihm den Sieg auf der sehr kupierten Strecke in einer 66-er Zeit einbrachte. Castor hatte bis jetzt noch nicht all zu viele Einsätze über die 21 Km, seine Bestleistung über 62:41 stammte aus Hamburg vom Juni im letzten Jahr.
Bald nach dem Start bildete sich eine 3-er Gruppe mit unseren Athleten und einem Kanadier, die auf den ersten 10 Km zusammen lief. Auf der zweiten Hälfte gab dann Castor den Ton an und löste sich von seinem Teamkollegen und dem Kanadier. Mit knapp 40 Sekunden und einer neuen zarten PB erreichte Castor in 62:38 als Sieger das Ziel. Sein Teamkollege Simon musste sich als 3. hinter dem Kanadier einreihen und verbesserte seine Halbmarathon-Bestzeit von Genua auf 63:53. Wir sind überzeugt, dass wir in der Zukunft von Simon und Castor noch viel schnellere Zeiten erleben werden! Solid Performance, well done guys!
Euer run2gether Team