Von 3000m Indoor zu 10 Km auf der Straße. Von Frankreich nach Spanien.
Diesen Szenenwechsel vollzog Caroline Makandi GITONGA innerhalb einer Woche. Gestärkt durch ihre neue Bestleistung bei ihrem ersten Indoor Meeting Moselle Athlèlor in Metz über 3000m letzten Samstag blieb ihr nur eine Woche, sich auf einen der schnellsten, World Athletics zertifizierten 10 Km Lauf weltweit vorzubereiten.
10K FACSA Castellò, Castellòn della Plana, Spanien
Ca. 60 km nördlich von Valencia gelegen, hat sich Castellò in den letzten Jahren in der Läuferszene zu einem Weltklassespot gemausert. Zum 15. Mal gab es, neben der Marathondistanz auch eine der schnellsten 10 Km Strecke durch die Innenstadt.
2022 wurden auf dieser Strecke der Damen-Weltrekord (29:14) gebrochen und hielt 2 Jahre, ehe 2024 in Valencia Agnes Ngetich den Weltrekord auf 28:46 drückte. Bei den Herren lief der Äthiopier Tadesse Worku 2024 Streckenrekord in 27:20, der Weltrekord bei den Männern steht seit 2020 auf 26:24, von Rhonex Kipruto ebenfalls in Valencia erreicht. Vergangenes Jahr erreichte Vincent Kimutai TOWETT in den Straßen von Castellò seine persönliche Bestleistung von 27:42.
Mit diesen Spitzenzeiten ist es nicht verwunderlich, dass ein mehr als hochkarätiges Elitefeld zu erwarten war. Vor allem jede Menge afrikanischer Athleten waren auf der Startliste zu finden. Caroline zählte freilich nicht zu den engsten Sieganwärterinnen, aber dennoch zum erweiterten Kreis der Top 5. Dieser Rolle wollte Caroline auch gerecht werden und zugleich sollte ihre letztjährige PB von 30:51 verbessert werden.
Am Freitag ging es von Deutschland, wo sie die Tage zwischen dem Meeting in Metz und ihrer Anreise nach Spanien verbrachte, nach Castellò. Am Samstag konnte sie sich mit der Strecke schon ein wenig vertraut und bei der Vorstellung der Elite auch ein erstes Bild von dem Weltklassefeld machen.
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Caroline kämpft um ihre Bestzeit
Am Sonntag ging es um 9 Uhr bei kühlen, nebeligen Verhältnissen auf die Strecke. Bei Damen und Herren wurde an der Spitze gleich ein unglaublich schnelles Tempo angeschlagen. Bei den Herren war der Angriff auf den 5 Jahre alten Weltrekord angesagt und fast wäre es auch dazu gekommen. Der Äthiopier Kejelcha kratzte mit einer Endzeit und Kursrekord von 26:31 haarscharf am Weltrekord, nur 7 Sekunden trennten ihn davon. Die zweite Hälfte des Rennens musste er alleine gestalten, seine Mitstreiter konnten sein hohes Tempo nicht halten.
Bei den Damen ging auch gleich die Post ab, das Tempo der Führungsgruppe war für Caroline allerdings zu hoch. Die Endzeit der Siegerin von 29:25 war nur knapp über dem Streckenrekord. Caroline musste ihre Renneinteilung selbst in die Hand nehmen, fand leider keine Gruppe, die sie weiter nach vorne zog. Die erhofften Top 5 verpasste sie um 23 Sekunden, blieb aber mit 30:46 fünf Sekunden unter ihrer bisherigen Bestleistung und erreichte neue PB! In einem ersten Statement nach dem Rennen an uns, war sie noch ein wenig enttäuscht: „I was aiming for a better result today, but it`s ok.“ Aber die Saison hat erst begonnen. Sie fliegt nun mit zwei persönlichen Bestzeiten im Gepäck zurück nach Kenia. Auf diesen Leistungen lässt sich sehr gut aufbauen. Caroline, wie auch ihre Schwester Purity sind definitiv in der Weltspitze angekommen!
Big congrats Caro, very well done! We are very definitely very proud of you!
Euer run2gether Team