Schon richtig bunt waren nicht nur die ersten Frühlingsblumen, sondern auch die Wettkämpfe unserer kenianischen Athleten an diesem Wochenende. In Kenia gab es Teilnahmen bei Bahnbewerben und in Europa stand schon das erste „Großwettkampfwochenende“ am Programm. Die Saison hat nun wirklich begonnen. Unsere erste Station führte uns in die Tschechische Republik.
RunCzech Prague Halfmarathon
16.000 Starter feierten den diesjährigen Halbmarathon in Prag. Das Motto einfach und schön „All runners are beautiful“, hieß alle Teilnehmer willkommen. Das RunCzech Organsiationsteam ist bekannt für schnelle und gut organisierte Bewerbe in verschiedenen Teilen der Tschechischen Republik mit großen Läufer-Namen. Die Lauflegende Emil Zátopek spielt in der Geschichte von RunCzech eine wesentliche Rolle, stand er doch bei der Gründung beratend zur Seite.
Der Halbmarathon durch Prag zählt zu den Superhalfs, einer Serie, die, ähnlich den der Major Marathons, die Finisher von insgesamt 6 Halbmarathons (Lissabon, Prag, Berlin Kopenhagen, Cardiff und Valencia) mit einer eigenen Medaille belohnt.
Josphat KIPROTICH, Vincent Kimutai TOWETT und Moses CHERUIYOT waren am Freitag nach Prag angereist und hatten freilich an der Serie kein Interesse. Für Josphat und Vincent war es der Saisonstart in Europa, Moses war schon in der Schweiz und Italien sehr erfolgreich im Einsatz. Er sollte seine frisch aus Kenia angereisten Kollegen als Tempomacher unterstützen. Der Start erfolgte bei idealen Laufbedingungen um 10.00 Vormittag. Die starke Konkurrenz aus Kenia, Burundi und Tansania hatte den Streckenrekord von 58:24 im Visier.
Vincent brachte seine 60:41 vom Vorjahr als Referenz mit nach Prag, Josphat war vergangene Saison einer unserer stärksten Bergläufer, obwohl vom Straßenlauf kommend. Seine 59:35 stammen aus dem Jahr 2022, gelaufen in Neapel und sein langfristiges Ziel ist es, an diese Zeit wieder anzuknüpfen. Kein leichtes Unterfangen, wie man sich gut vorstellen kann. Beide hatten keine optimale Vorbereitung, wurden sie durch eine Verletzung und Erkrankung im Training eingebremst. Dementsprechend war klar, dass sie ganz vorne nicht mitmischen konnten.
Leider wurde es für beide ein harter Kampf. Josphat musste schnell seine Kollegen ziehen lassen und allein sein eigenes Rennen bestreiten. Vincent fand auch nur schwer ins Rennen, konnte das geplante Tempo nicht halten und musste schon bald akzeptieren, dass er an seine Bestleistung nicht herankommen konnte. Schließlich erreichte er als 6. in 63:05 das Ziel. Josphat finishte als 9. in, für ihn enttäuschenden 65:22. Guys you will come back stronger! Quick recovery.
Drammen 10 K
Szenenwechsel in den hohen Norden Europas. Unsere Zwillinge Purity Kajuju GITONGA und Caroline Makandi GITONGA reisten nach Norwegen. Drammen liegt unweit von Oslo und ist der Austragungsort des gleichnamigen 10 Kilometerlaufs.
Zugegeben konnten wir unseren beiden schnellen Damen keine Erfahrungswerte zu diesem Lauf mitgeben, denn dieser war eine run2gether Premiere. Aber wo immer die Zwillinge antreten, begeistern sie nicht nur durch ihre Ausstrahlung. Nach ihren Erfolgen auf der Indoor-Bahn zeigten sie sich bereit für ihren ersten 10er.
Der Elitelauf wurde am Nachmittag gestartet. Von Beginn an waren Purity und Caroline tempomachend, die Führungsgruppe rund um die Athletinnen aus Kenia, Uganda, Tansania und Norwegen lief die ersten 5 Km kompakt zusammen. Erst im letzten Abschnitt des Rennens, setzten sich die beiden Schwestern ein wenig ab. Caroline bestätigte ihre gut Form und blieb mit 30:54 nur 9 Sekunden über ihrer neuen Bestleistung (30:45) vom Februar. Purity hingegen blieb in 30:43 diese 9 Sekunden unter ihrer schnellsten Zeit vom Vorjahr. Damit haben sich ihre PB’s wieder fast ident angenähert, Zwillinge eben :D! Wir gratulieren von Herzen zu diesem Doppelsieg, perfect race!
Vienna City Marathon
„In Strauss und Braus“ – mit diesem Motto wollte man in Wien nicht nur den 200. Geburtstag von Johann Strauss, sondern auch den 42. Vienna City Marathon durch Österreichs Hauptstadt feiern. Neben einer reibungslosen und rekordträchtigen Laufveranstaltung wollten die Veranstalter auch einen Weltrekord aufstellen, den im Walzertanzen. Mehr als 2000 Paar tanzten zum Walzer und auch einen Teilnehmerrekord gab es zu verzeichnen: rund 45.000 Läufer:innen waren über Marathon, Halbmarathon und Staffel gemeldet. Nur die angestrebten Streckenrekorde fielen der Wettervorhersage für Sonntag zum Opfer, zu kalt und zu windig war der Sonntagmorgen angesagt. Bei zarten 2 Plusgraden am Start und starkem Wind, war keine relevante Erwärmung im Rennverlauf zu erwarten. So blieben die Erwartungen auf Spitzenzeiten der Elite ebenfalls unterkühlt.
Unsere Teilnahme am Marathon war auf eine „Nebenrolle“ beschränkt, die dafür mit wichtigen Aufgaben. Einen Bericht dazu findet ihr HIER:
Der schnellste Marathonläufer unserer Vereinsgeschichte Charles Juma NDIEMA (PB 2:08:12) kehrte nach 3 jähriger verletzungsbedingter Pause (!) an den Ort seiner Bestleistung zurück. Eine hartnäckige Oberschenkelverletzung machten Training und Wettkämpfe in den vergangenen 3 Jahren unmöglich. Daher ging es ihm im Wesentlichen um einen Belastungstest über die 42 Km, weniger um eine gute Zeit. Er wollte sich in der 2. Gruppe aufhalten, die von Simon Mwangi WAITHIRA gepact wurde. Unsere Neuzugänge Raymond CHERUIYOT und Simon Thuku MUCHAI waren für das Tempo von Österreichs Spitzenläufer Andreas Volta zuständig.
All drei run2gether Pacer erledigten ihre Aufgaben sehr zuverlässig. Für Charles war das Tempo der Verfolgergruppe allerdings bald zu schnell. Die Kälte und der Wind machte ihm sehr zu schaffen. Eine Zeit lang lief er in der Gruppe von Vojta mit, aber auch diese musste er ziehen lassen. Danach ließ sich keine Gruppe mehr finden, die Windschatten bieten sollte. Die 2:22:19 und der 16. Rang waren schließlich doch weit hinter seinem erhofften Ergebnis. Ein emotionale Comeback war es auf jeden Fall. Wir wünschen ihm ganz schnelle und vollständige Erholung. The first step is done! Stay focused Charles!
Euer run2gether Team